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Onboarding: Herausforderungen und Chancen für Führungskräfte

MY CAREER | Gastbeitrag der Universität Zürich • Juli 10, 2019

Erkenntnisse und Implikationen aus der Wissenschaft

- ein Gastbeitrag der Universität Zürich

Die Einarbeitung neuer Mitarbeitenden stellt viele Führungskräfte und Unternehmen vor große Herausforderungen. Insbesondere junge BerufseinsteigerInnen mit akademischem Hintergrund haben hohe Erwartungen an ihre zukünftigen Arbeitgeber, Vorgesetzten, Teams, Karrieren, Perspektiven.

Nicht nur aus diesem Grund ist das Onboarding von Berufseinsteigenden eine wichtige Phase und kann eine optimale Vorbereitung auf den späteren Arbeitsalltag sowie eine gute Möglichkeit zur erfolgreichen Integration im Unternehmen und Team sein.

Wie können Führungskräfte und Unternehmen nun die Einstiegsphase von AbsolventInnen so erfolgreich wie möglich gestalten? Lesen Sie dazu den Gastbeitrag in unserem Blog von Barbara Körner, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Psychologischen Instituts der Universität Zürich, in dem die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung zusammengefasst werden.

Insights: Warum ist das Thema Onboarding so relevant?

Durch eine strukturierte und erfolgreiche Einarbeitung neuer Mitarbeitenden kann die Frühfluktuation vermieden und damit einhergehend die Kündigungsrate reduziert werden. Spannungen im Team werden durch eine gute Integration der neuen Teammitglieder geringgehalten. Des Weiteren wird die Einstiegsmotivation aufrechterhalten und eine gute Basis für die Identifikation mit dem Unternehmen geschaffen.

Am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie erforschen wir uns aus diesem Grund was genau in der Phase des Onboardings geschieht und was entscheidende Erfolgsfaktoren für einen gelungenen Berufseinstieg sind. Bislang konnte bereits gezeigt werden, dass organisationale Sozialisationsstrategien – also ein erfolgreiches Onboarding – zu einer Reduktion der Frühfluktuation um 15% führt. Zudem sind nicht nur Mitarbeitermotivation und Zufriedenheit signifikant höher auch die Leistung im Team wird durch eine erfolgreiche Sozialisierung signifikant verbessert (Bauer, Erdogan, Bodner, Truxillo, & Tucker, 2007). In einer aktuellen Studie (siehe unten) beschäftigen wir uns mit der Frage, wie schon im Rekrutierungsprozess erste Akzente zu einem erfolgreichen Onboarding gesetzt werden können und welche Rolle Führungskräfte im Bewerbungsprozess für Berufseinsteigende spielen.

Aber was zeichnet genau ein erfolgreiches Onboarding aus? Wir verraten Ihnen vier Tipps für Führungskräfte und Unternehmen zur erfolgreichen Einarbeitung neuer Mitarbeitender:

1. Vermitteln Sie realistische Informationen der zukünftigen Arbeit

Bereits im Rekrutierungsprozess sollten realistische Informationen über die zukünftige Tätigkeit zur Verfügung gestellt werden, um Missverständnissen und unerfüllten Erwartungen im zukünftigen Arbeitsalltag vorzubeugen. Betonen Sie dabei sowohl positive als auch negative Informationen, so werden keine falschen Erwartungen geweckt, die in Enttäuschung münden. Denn gerade unerfüllte Erwartungen sind eine der häufigsten Ursachen für Kündigungen von Mitarbeitenden während der Anfangsphase. Nutzen Sie die Motivation von neueinsteigenden Mitarbeitenden, und sorgen Sie dafür, dass diese aufrechterhalten wird und im besten Fall auf das Team überschwappt.

2. Involvieren Sie die künftigen KollegInnen in den Rekrutierungsprozess

Bereits im Auswahlprozess sollten der zukünftige Arbeitsplatz sowie die zukünftigen KollegInnen eine wesentliche Rolle spielen. Neue Mitarbeitende werden schneller in das Team integriert, wenn die bereits im Team tätigen KollegInnen bei der Entscheidung über neue Teammitglieder einbezogen werden.


3. Erstellen Sie einen Ablaufplan für die Einarbeitung neuer Mitarbeitenden

Entwickeln Sie einen Onboarding-Plan und besprechen Sie diesen im Vorfeld transparent mit Ihren neuen Mitarbeitenden. Legen Sie auch für sich fest, was bereits vor dem ersten Arbeitstag des neuen Mitarbeitenden anfällt. Benötigt der neue Mitarbeitende vorab noch wichtige Informationen? Kennt der neue Mitarbeitende seine Ansprechpartner? Ist der Arbeitsplatz eingerichtet?

Mit Hilfe eines standardisierten Vorgehens sowie eines konkreten Zeitplans bei der Einarbeitung gewährleisten Sie, dass sich neue Mitarbeitende schnell in die Organisation, Arbeitsabläufe, das Team und in die Organisationskultur einleben. Sie können zusätzlich ein Mentoring-System zur Unterstützung neuer Mitarbeitender im Unternehmen einführen – kontrollieren Sie dabei die Umsetzung.

4. Etablieren Sie eine offene Feedback-Kultur

Führen Sie regelmässige Rück – und Statusmeldungen durch. Diese Feedbackgespräche können sowohl für neue Mitarbeitende als auch für Sie als Führungskraft von Bedeutung sein. Neben einer Standortbestimmung in den ersten Monaten, sind die Feedbackgespräche auch relevant, um Ihre Erwartungen an neue Mitarbeitende klar zu kommunizieren. Dabei ist es wichtig, nicht nur auf Fehler hinzuweisen, sondern auch zu loben, wenn eine Aufgabe gut erledigt wurde.

Tipps zu Mitarbeitergesprächen? Wählen Sie einen guten Zeitpunkt für das Gespräch (z.B. nicht zwischen Tür und Angel, sondern in bestimmten Wochenabständen nach Arbeitsbeginn) und informieren Sie Mitarbeitende rechtzeitig darüber. Wählen Sie einen angemessenen Tonfall, bleiben Sie stets freundlich, sachbezogen und neutral. Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor. Versuchen Sie auch bei Kritik sachlich zu bleiben und nicht persönlich zu werden. Formulieren Sie konkrete Ziele zusammen mit neuen Mitarbeitenden.

Aktuelle Studie: Wir suchen BerufseinsteigerInnen!

Ein Team der Universität Zürich (Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie) untersucht derzeit, wie Berufseinsteiger die ersten vier Monate in einer neuen Arbeitsstelle erleben und welche Faktoren einen erfolgreichen Berufseinstieg ausmachen. Interessierte Berufsanfänger Ihres Unternehmenskönnen sich gerne über dieHomepage der Universität Zürich anmelden: http://tiny.uzh.ch/Uh


Ihre Benefits? Nach der Studienteilnahme erhalten Ihre Berufseinsteiger ein persönliches Feedback. Führungskräfte und Unternehmen erhalten darüber hinaus eine Übersicht der Ergebnisse sowie konkrete Implikationen zu einem gelungenen Onboarding neuer Mitarbeiter.

Kontaktdaten für Rückfragen zu der Studie "Mein Berufseinstieg"

Projektleitung: Dr. Maike Debus und MSc Barbara Körner Universität Zürich
Arbeits- und Organisationspsychologie Binzmühlestraße 14/12
CH-8050 Zürich H
http://tiny.uzh.ch/Uh
T: +41 44 635 72 20
M: mein-berufseinstieg@psychologie.uzh.ch


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